Die arbeitspädagogische Trainingsmaßnahme "Sprungbrett" in Stralsund hat sich mit zwei Arbeiten am diesjährigen Spurwechsel beteiligt.
Zum ersten mit zwei Upcycling-Bücherhockern, welche aus alten, aussortierten Büchern hergestellt wurden und der Stralsunder Stadtbibliothek nach der Veranstaltung übergeben wurden, wo sie bestaunt und genutzt werden können. Zum zweiten mit Collagenarbeiten zum Thema „dein Hirn ist, was du isst“ in Anlehnung an Erkenntnisse aus der Forschung, dass unser Denken von der Nahrung abhängt und sich auf unsere Entscheidungen auswirkt. Diese Collagen werden in der Umwelt-Bibliothek, unter deren Dach auch die ANU (Veranstaltungspartner) sitzt, weiter ausgestellt.
Das Kunst-. und Kulturprojekt innerhalb der landesweiten Initiative „Ästhetik & Nachhaltigkeit“ fand zum 4. Mal statt und wurde in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt MV e.V. und dem s t r a h l w e r k in der Hansestadt Stralsund realisiert. SPURWECHSEL steht dabei als Synonym für Wandel und Perspektivwechsel sowie der eigenen Verantwortung der Umwelt und Gesellschaft gegenüber. Man kann immer ein- und aussteigen, umsteigen, gewohnte Verhaltensmuster verlassen, neue Wege gehen.
Das Projekt unterstützt in diesem Jahr die Entwicklung eines nachhaltigen Kulturstandortes auf dem Gelände einer ehemaligen Reparaturwerft. s t r a h l w e r k – ein gemeinwohlorientiertes und zirkuläres Projekt im Werden. Ein Zirkuswagenbauprojekt hat sich dort angesiedelt. Hochbeete sollen entstehen. Seit Jahren steht die Stadt vor einem industriellen Strukturwandel. Kürzlich wurde endgültig die Pleite der ehemaligen Volkswerft bekannt gegeben. Durch Corona erlebt Stralsund einen Touristenboom und immer mehr Menschen möchten am Sund leben. Flächen sind begehrt.
Das Projekt geht der Frage nach, wie haben die Menschen den Abbau der Werft erlebt, wie sind sie mit den Brüchen ihrer Biografien umgegangen? Wie ökologisch, sozial und kulturell nachhaltig wird der Strukturwandel in Bau, Wirtschaft und Tourismus in der Stadt und Region gedacht und vollzogen? Wie wollen wir leben? Wer sind Zugvögel im engeren und weiteren Sinne?
Die Themen wurden wieder vielfältig erzählt mit Malerei, Tanz, Installation, Musik, Fotografie, Literatur etc. Kunst überrascht den Alltag und schafften Auseinandersetzung.