Unter dem großen Thema „Kinder- und Jugendarbeit stärken – Übergänge gestalten“ trafen sich vom 08. bis 10. Oktober 2025 deutsche und polnische Fachkräfte zu einer gemeinsamen Fachtagung in Greifswald. Das Projekt wurde im Rahmen des Kleinförderprogramms „Vertrauen stärken“ durch die Kommunalgemeinschaft Pomerania gefördert.
Im Focus standen die Übergänge von jungen Menschen aus dem Hilfesystem heraus in ein selbstständiges Leben. Durch Workshops, Fachgespräche und Erfahrungsberichte sollten Best Practices identifiziert und zukünftige Kooperationen gefördert werden.
Zu Gast waren von der polnischen Seite Kolleg*innen aus Slubsk und Koszalin, um mit uns in einen vielfältigen und regen Fachaustausch zu gehen. Von der Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie nahm neben der NBS gGmbH auch das BerufsBildungsWerk Greifswald teil.
Los ging es mit einer Auftaktveranstaltung, bei der die Fachkräfte von BerufsBildungsWerk, NBS gGmbH, Slubsk und Koszalin jeweils die ihre Strukturen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und auch den Problemen ihres Arbeitsfeldes und -ortes vorstellten. Da gab es neben vielen Gemeinsamkeiten auch einige Dinge, die sehr verschieden ablaufen, auch innerhalb eines Landes.
Nach dem theoretischen Input folgte ein praktischer Einblick in die Einrichtungen des Betreuten Wohnens und der Ambulanten Hilfen der NBS gGmbH mit anschließendem Platz für Fragen und Diskussionen und einem geselligen Beisammensein am Abend.
Der zweite Tag startete mit einer Begehung des Geländes des Pommerschen Diakonievereins e.V. in Züssow, wo auch gelingende Übergänge an vielen Punkten zu finden sind. Danach ging es in einem Vortrag um die “Careleaver”. Britta Sievers teilte mit uns ihr gebündeltes Wissen darüber, wie ein guter Weg aus der Kinder- und Jugendhilfe in die Selbstständigkeit gelingen kann, was auch bei der Nachbetreuung hilft und wo für die jungen Menschen Hürden gegeben sind. Hier haben wir sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite noch Einiges an Nachholbedarf, um die Übergänge gut zu gestalten. Anschließend besuchten wir das Betreute Wohnen Brücke in Greifswald. Hier kamen auch die jungen Menschen selbst zu Wort und berichteten von ihrer Situation, ihren Höhen und Tiefen auf ihrem Weg aus der stationären Jugendhilfe in die Selbstständigkeit.
Der letzte Tag widmete sich dem BerufsBildungsWerk. Nach einer Führung durch die einzelnen Arbeits- und Wohnbereiche ging es auch hier in den Austausch und Fachkräfte berichteten von ihrer Arbeit mit den jungen Menschen, um die Übergänge in die Ausbildung und in die Selbstständigkeit danach gut zu gestalten. Auch gegenwärtige und ehemalige Auszubildende schilderten ihre Zeit im BerufsBildungsWerk und Übergänge hinein und hinaus.
Es waren drei höchst interessante Tage, die uns alle sehr zum Nachdenken gebracht haben, viele Ideen geweckt haben und Menschen aus Deutschland und Polen zusammengebracht haben. Alle haben das Herz am rechten Fleck und das schlägt für die Hilfe der betreuten Kinder und Jugendlichen.
Wir bleiben weiterhin in Kontakt mit unseren Freunden aus Slupsk und Koszalin und planen schon die nächsten Begegnungen…